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Ein sehr heißer Tag. Ich hatte schwere Kopfschmerzen und verbrauchte viel von dem Rest meines Tees, besonders nachmittags war ich arbeitsunfähig. Es kam wieder Wasser! Ich hatte noch am Vormittag unseren Eimer in die Wohnung hinaufgeschleppt, auch Käthe hatte zwei hinaufgetragen, als wir erfuhren, daß die Wasserleitung laufe; aber der Hausmeister hatte den Haupthahn zugedreht! Dieser Mann hat in all diesen Tagen noch keinen Finger für das Haus gerührt, offenbar freut er sich von Herzen, daß "die im Vorderhaus" was abbekommen haben und er ruhig in seiner Wohnung sitzen kann. Besonders freut er sich, wie er mir selbst gesagt hat, daß er jetzt nicht mehr heizen müsse. Frau M.'s Radioapparat war auf Anordnung eines Leutnants, der die zur Hilfe geschickten Matrosen befehligte, in der Wohnung von B. (Hausmeister) sichergestellt worden. B. aber brüllte heute Abend Frau M. an "Ich schmeiße Ihren Apparat hinaus, wenn Sie ihn nicht sofort mitnehmen." Es ist ein großer Schrankapparat, den die zwei Frauen natürlich nicht tragen können. Solche Züge könnte ich zu Dutzenden erzählen. Nachmittags habe ich im kühlen Wasser gebadet. Dann blieb das Wasser plötzlich wieder weg und wir hatten abends und den nächsten Vormittag überhaupt nichts.
Gestern war keine Hilfsmannschaft da. Es wurde gesagt, das wäre auf Frau M.'s bürgerliches Benehmen den Soldaten gegenüber zurückzuführen.